Die Florentiner Scagliola
![Die Werkstatt der Fratelli Traversari in Florenz Die Werkstatt der Fratelli Traversari in Florenz](/shared/visittuscany/immagini/tematismo/laboratorio-scagliola-fiorentina.jpg?__scale=w:1920,h:1000,t:2,q:85)
Eine künstlerische Technik, um Marmorintarsien zu imitieren
Scagliola ist eine künstlerische Technik, die zur Nachahmung von Marmorintarsien entwickelt wurde: Sie beginnt mit der Erstellung eines Musters und dessen Wiedergabe auf der zu intarsierenden Oberfläche.
Die Oberfläche kann aus Schiefer, Marmor oder Stuckmarmor selbst bestehen: Die Intarsie wird von Hand graviert, und während der Gravur werden dünne, nicht gravierte Linien zurückgelassen, die als Trennlinien zwischen einer Figur und der nächsten dienen, damit sich die endgültigen Farben nicht vermischen.
Nach dem Gravieren wird die Stuckmarmormasse durch Mischen von Kreide, Farbpigmenten, Wasser und Naturleimen hergestellt.
Dann wird die Mischung in den Einschnitt gegossen, bis die Oberfläche aushärtet: Sobald sie ausgehärtet und poliert ist, wird das darunter liegende Muster sichtbar.
Zum Schluss wird mit Wachs poliert, um die Farben hervorzuheben.
In Florenz war einer der bedeutendsten Interpreten dieser Kunst Ignazio Hugford, ein Vallombrosa-Mönch, dessen Werke im Opificio delle Pietre Dure (Hartgesteinswerkstatt) ausgestellt sind.
Die Florentiner Scagliola-Technik entstand in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts, aber erst im 18. Jahrhundert wurde sie zu einer echten Bildgattung, als die Handwerker in der Lage waren, die für die Malerei typischen Nuancen und Hell-Dunkel-Kontraste zu erzielen.
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts erlebte die Scagliola dank hochspezialisierter Handwerker eine neue Blütezeit. Sie brachten die Kunstfertigkeit auf ein außerordentliches Niveau, indem sie bildliche Motive wie Landschaften und historische Themen aufgriffen, ganz im Sinne der romantischen Sensibilität jener Zeit. Diese Tradition wird in einigen Werkstätten im Florentiner Gebiet noch immer gepflegt.