Greve in Chianti ist die einzige Gemeinde in der Provinz Florenz, die vollständig im Chianti-Gebiet liegt. Einst war Greve eine kleine Siedlung in dem Agro di Florentia genannten Gebiet. Es waren die Römer, die als erste diese Orte unweit der Via Cassia besiedelten, wie lokale Ortsnamen wie Siliano nahelegen: Siliano verdankt seinen Namen einer Siedlung von Veteranen des Silla, die sich hier niederließen.
Die Ursprünge von Greve in Chianti, ungefähr so wie man es heute kennt, gehen auf das Hochmittelalter zurück.
Im 11. Jahrhundert überließ Bernardo degli Uberti dem Kloster San Salvi die alte Siedlung, die auf dem Hügel des Hl. Franziskus lag, der seinen Namen der kleinen Franziskanergemeinschaft verdankt, die sich nach der Gründung eines Krankenhauses hier niederließ. Das künftige Greve entwickelte sich im Lauf der Jahre dank des guten Straßensystems – darunter die Via Francigena und die Via Volterrana-, das die Verbindung mit Florenz und den Flussmärkten des Valdarno förderte. So entstand der „Marktort“ Greve, ein stark bevölkerter Handelsort, der sich zur Zeit der Florentiner Herrschaft durch Pfarrkirchen, Kirchen, künftige herrschaftliche Villen und Gutshöfen auszeichnete. Bereits gegen Ende des 14. Jahrhunderts wurde in dieser Gegend ein von den aristokratischen Florentiner und Sieneser Familien geschätzter Wein in dieser Gegend hergestellt. Letztere verhalfen dem Gebiet von Greve dank ihrer Investitionen und, in einigen Fällen, direkter Interventionen in der lokalen Agrarwirtschaft zu Wohlstand.
Nach der Vereinigung Italiens wurde der „Marktort“ Greve zu einer Gemeinde und etablierte sich als einer der wichtigsten Orte des Chianti-Gebiets.