In den engen Gassen des befestigten Dorfes gibt es Gasthäuser, Geschäfte mit typischen Produkten und lokalem Kunsthandwerk. Der Hauptplatz des Dorfes, auf dem das Beinhaus von Anacarsi Nardi steht, wird von der Burg überragt, die im 15. und 16. Jahrhundert in einen befestigten Palast und ein Wohngebäude umgewandelt wurde.
Außer der landschaftlichen Schönheit des Naturparks sind im Territorium von Licciana Nardi vor allem die alten Festungen interessant, zum Beispiel das vom 12. bis zum 17. Jahrhundert erbaute Castello di Monti. Dieser als Verteidigungsanlage entstandene Vorposten wurde nach und nach umgebaut, bis er im Laufe des 16. und 17. Jahrhunderts zu einer eleganten Adelsresidenz wurde. In dieser Burg vereinen sich das Mittelalter, die Renaissance und ein Anklang von Barock zu einem harmonischen Stilgemisch.
Ebenso interessant ist das Castello di Bastia, das gegen Ende des 13. Jahrhundert zum Schutz gegen Angriffe von den Pässen des Apennin her errichtet wurde. Die mächtige Festung, die den Malaspina di Villafranca gehörte, hatte ursprünglich einen viereckigen Grundriss, mit einem imposanten Bergfried und vier zylindrischen Ecktürmen. Die Fassade schmücken schöne Kreuzfenster.
In Terrarossa befindet sich eine der größten Malaspina-Residenzen, die es gibt. Die Burg, die sich an der Via Francigena erhebt, ist mit quadratischem Grundriss mit vier Bastionen an den Ecken ausgelegt, von denen einige unvollendet geblieben sind. Im Inneren der Festung befinden sich mehr als 40 Räume mit großen Sälen mit Kreuzgewölben und Wohnungen. Heute ist sie Veranstaltungsort für eine Vielzahl von Events.
Was die Pfarrkirchen angeht, lohnt Santa Maria Assunta im Ortsteil Venelia-Monti einen Besuch. Die im 11. Jahrhundert erbaute Kirche hat den seit mindestens 1077 dokumentierten Namen ligurischen Ursprungs bewahrt, auch wenn sie Mariä Aufnahme in den Himmel geweiht ist, um dem unangemessenen heidnischen Namen Venelia etwas entgegenzusetzen. Das heutige Gotteshaus hat wenig mit dem ursprünglichen gemein, da es im 18. Jahrhundert wieder aufgebaut wurde. Von der alten Kirche ist die schöne romanische Apsis aus Pietra serena erhalten.
Und schließlich sei noch die Pfarrkirche San Nicolò Varano erwähnt, deren ursprünglich romanische Gestalt leider im Laufe der Renovierungen verloren gegangen ist. Sie birgt in ihrem Inneren jedoch ein kostbares Kunstwerk, eine Altartafel des aus Lucca stammenden Malers Angelo Puccinelli aus dem 14. Jahrhunder.
In dieser Gegend der Toskana bietet der Apennin nicht nur Aufstiege auf die Bergkämme, sondern auch einfache und interessante Verbindungswege zwischen den Ortsteilen, wie den zwischen den Weilern Treschietto und Apella. Von Apella aus kann man mit dem Mountainbike oder E-Bike auf dem Lunigiana Trail eine 230 km lange Rundroute zwischen Orten und Burgen der Region fahren, ideal für alle, die gerne mit dem Fahrrad unterwegs sind.