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Routen Bike

Die Landgewinnungsstrecke zwischen Grosseto und Castiglione della Pescaia

Radfahren zwischen der Ciclopista Tirrenica und dem Naturpark Diaccia Botrona
von  Maremma Sud

Die von Habsburg-Lothringen initiierte, im gesamten 19. Jahrhundert fortgesetzte und schließlich Mitte des 20. Jahrhunderts abgeschlossene große hydraulische und sanitäre Urbarmachung der Maremma hat dem Sumpfland Tausende von Hektar abgerungen und in fruchtbaren und produktiven Boden verwandelt. Diese Route führt über einen Teil der Landwirtschaftswege, die in die trockengelegte Ebene vordringen, und bildet einen Ring, der Grosseto mit Castiglione della Pescaia verbindet und sich über einen langen Abschnitt der Ciclopista Tirrenica schließt.

Von der Radrennbahn Guido Montanelli im Sandro-Pertini-Park in Grosseto gelangt man über die Ausfahrt in die Via Cimabue zum Rad- und Fußgängerweg Grosseto - Marina in der Via Arcidosso. Der ausreichend breite und gepflasterte Weg, der für Radfahrer, Fußgänger und Skater geeignet ist, verläuft parallel zur Provinzstraße Collacchie (SP 158). Wir folgen dem Radweg bis zur Kreuzung mit der Strada Comunale delle Strillaie, dann geht es in das Netz der Wirtschaftswege des trockengelegten Gebiets, die größtenteils asphaltiert sind, bis wir in Casotto dei Pescatori (Bar, Restaurant, Kirche) die Provinzstraße del Pollino (SP 80) kreuzen. Nachdem wir die SP 80 vorsichtig überquert haben, gelangen wir in das weitläufige landwirtschaftliche Gebiet von Squadre Basse. 

Wir befinden uns nun mitten in dem großen Gebiet, das durch Auflandung mittels des Hochwassers des Ombrone aufgefüllt wurde, das dank eines Umleitungskanals, von dem noch Teile der Dämme zu sehen sind, bis hierher gelangte. 

Weiter geht es auf der Nebenstraße Squadre, einer langen geraden Strecke, die sich am Horizont in der weiten sonnigen Ebene zu verlieren scheint. Zu unserer Rechten fallen die bewaldeten Berge der Hügel von Tirli zum Meer hin ab, wo die Ortschaft Castiglione della Pescaia zu sehen ist. Auf dem Weg durch die Ebene werden wir Zeuge einer einzigartigen Verwandlung der Strecke: Der Straßenbelag wechselt von Asphalt auf Schotter und auch der Name der Straße ändert sich und wird zur Strada del Padule Aperto, des offenen Sumpfgebiets. Wir befinden uns mitten in dem Gebiet, das die Etrusker und Römer Lago Prile nannten. Der Großherzog der Toskana, Leopold II, beauftragte den Jesuiten, Astronomen und Ingenieur Leonardo Ximenes (1716-86) mit der Urbarmachung der Maremma. Ab 1815 schlossen sich die Ingenieure Vittorio Fossombroni und Alessandro Manetti den Arbeiten an und setzten die Urbarmachung fort, indem sie den von den Flüssen Ombrone und Bruna mitgeführten Schlamm nutzten, um den Boden anzuheben und das Sumpfgebiet aufzufüllen. 

Die Überreste der Abtei San Pancrazio al Fango, die im frühen Mittelalter an der Spitze einer kleinen Insel im alten See errichtet wurde, weisen uns darauf hin, dass wir bald einen weiteren wichtigen Punkt unserer Route erreichen werden: den Fluss Bruna bei Ponti di Badia, wo wir die SP 3 Padule kreuzen. Weiter im Landesinneren überqueren wir die Provinzstraße SP 3 und folgen der Provinzstraße „delle Strette“ (SP 23) für die nächsten tausend Meter, bis wir auf den Weg Nr. 119 Montoto des Wanderwegenetzes Sentieri Castiglionesi treffen. Auf den wenigen hundert Metern der einfachen Schotterpiste gewinnen wir wieder an Höhe und haben einen Panoramablick auf das Naturschutzgebiet Diaccia Botrona. Noch wenige Kilometern auf der bequemen und leicht zu befahrenden, asphaltierten Gemeindestraße und wir erreichen Castiglione della Pescaia. Beim erneuten Aufbruch fahren wir in Richtung Süden ein schattiges und langes Stück der Ciclopista Tirrenica, die zwischen der Pineta Granducale und der SP 158 bis zum Canale Leopoldo verläuft. Nach ein paar Dutzend Metern biegen wir rechts in die Via delle Colonie ein und folgen den Schildern nach Marina di Grosseto. Wir überqueren den Ort, indem wir die Strandpromenade entlang fahren, die am Jachthafengelände endet. Bevor man auf den Radweg zurückkehrt, der wieder nach Grosseto führt, sollte man unbedingt einen Abstecher zu der antiken Festung San Rocco einlegen, die von den Lothringern in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts an der Stelle eines bereits bestehenden Bauwerks mit Beobachtungsfunktion errichtet wurde. 

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