Die „Via dei Fossili“
Wussten Sie, dass man in Montevarchi, im Herzen des Valdarno, ein vollständiges Mammutskelett aus der Nähe betrachten kann? Nein, das ist keine Szene aus dem Film „Eine Nacht im Museum“, das ist die Realität! Um diese und andere Kuriositäten der Gegend zu entdecken, empfehlen wir eine Rundfahrt mit dem Fahrrad zwischen den Gemeinden Cavriglia und Montevarchi.
Der Rundweg führt durch einige der charakteristischsten Dörfer des Valdarno und bietet eine perfekte Mischung aus Natur, Geschichte und ländlicher Umgebung, mit malerischen Weinbergen und Olivenhainen.
Machen Sie sich auf den Weg, um die typisch toskanische Küche zu genießen, Bauernhöfe zu besuchen und das Aroma des Weins zu genießen, eine Reihe von Jugendstil- und Dèco-Gebäuden zu bewundern oder die Kunstwerke und Fossilienfunde in den Museen zu besichtigen.
Cavriglia
Die Route entlang der Via dei Fossili kann man in Cavriglia beginnen, einem Ort im oberen Valdarno, am Fuße der Chianti-Berge, der auf eine lange Geschichte zurückblicken kann, wovon zahlreiche Funde aus der Zeit der Römer und Etrusker zeugen. Das Gebiet von Cavriglia ist nicht nur dank seiner antiken „Spedali“ ein „einladender“ Ort, sondern auch mit den Braunkohleminen verbunden, einem Brennstoff, der seit dem 19. Jahrhundert in Castelnuovo dei Sabbioni abgebaut wurde und die Beschaffenheit des Untergrunds radikal verändert hat. Heute wird die Geschichte dieses Materials und der harten Arbeit der Bergleute in einem Museum erzählt, dem MINE – Museo delle Miniere del Territorio. Wer es romantischer mag, sollte sich den prächtigen Rosengarten Roseto Fineschi nicht entgehen lassen, in dem mehr als 7000 Sorten duftender Rosen wachsen, von denen einige sogar Jahrhunderte alt sind.
Montevarchi
Entlang der Strecke kommen wir in Montevarchi an. Hier ist das Museo Paleontologico (Paläontologische Museum) im ehemaligen Franziskanerkloster von San Lodovico einen Besuch wert. Die Ausstellung verfügt über rund 2.600 Funde, die fast ausschließlich aus dem Valdarno stammen und vom oberen Pliozän bis zum unteren Pleistozän reichen. Die Sammlung beherbergt seltene Exemplare wie Elephas meridionalis, einen imposanten Elefanten, der über 4 Meter lang und 200 Zentner schwer werden konnte, Riesenhyänen (Pachycrocuta brevirostris) und einzeln lebende Raubtiere, die Säbelzahntigern ähneln (Homotherium crenatidens). In der archäologischen Abteilung kann man zahlreiche etruskisch-römische Funde aus dem Valdarno sowie etruskische Funde aus dem Gebiet von Viterbo, römische Münzen und eine prächtige Kelebe aus Volterra (eine kraterförmige Vase mit Bestattungszweck) aus dem 3. bis 4. Jh. bewundern.
Wenn Sie Ihren Besuch mit etwas 'Neuerem' abschließen möchten, können Sie im Cassero per la scultura italiana die Bildhauerkunst des 19. und 20. Jahrhunderts besichtigen: Das Museum ist im antiken Cassero di Montevarchi aus dem 14. Jahrhundert untergebracht und beherbergt mehr als zweitausendfünfhundert Werke, darunter Bronze- und Marmorgegenstände, Gipsabgüsse, Terrakotten und Zeichnungen von toskanischen und italienischen Künstlern. Die Sammlung des Cassero umfasst unter anderem historisch und künstlerisch bedeutende Werke von Michelangelo Monti, Timo Bortolotti, Arturo Stagliano, Alberto Giacomasso, Mentore Maltoni und Donatella (Dodi) Bortolotti.