Von Florenz nach Arezzo entlang der Setteponti
Eine historische Route, die durch Landschaften von großer Schönheit führt, voller Weinberge und Olivenhaine und besonderen geomorphologischen Formationen wie die Balze del Valdarno. Diese Route, die an der Porta San Gallo in Florenz beginnt und an der Piazza Grande in Arezzo endet, folgt dem Verlauf der antiken Cassia Vetus.
Bevor es losgeht, ist darauf hinzuweisen, dass im ersten Abschnitt dieser Route versucht wurde, Pontassieve zu erreichen und dabei die SS67 („Aretina“) so weit wie möglich zu vermeiden, die zwar bequem dem Tal des Arnos folgt, jedoch zwangsläufig sehr stark befahren ist. Aus diesem Grund bringt die Strecke zwei Umwege mit sich, die in Bezug auf Kilometer und Höhenmeter nicht sehr „ergonomisch“ sind. Für sie sprechen dagegen die Schönheit der Landschaften und das geringe Verkehrsaufkommen. Von der Piazza della Libertà aus verlassen wir Florenz und beginnen, die ersten Hügel rund um die Stadt zu erklimmen. In Settignano angekommen, biegen wir rechts ab und folgen den Hinweisschildern zur Villa Gamberaia, die heute für Veranstaltungen genutzt wird und einen schönen Garten besitzt, der besichtigt werden kann. Auf einer sehr verschlungenen Nebenstraße mit steilen Auf und Abs (teilweise unebener Asphalt) geht es hinunter zum Arnoufer auf der Höhe von Compiobbi und nach einigen Kilometern erreichen wir die ehemalige Pfarrei von San Giovanni Battista in Remole, wo wir einen Halt einlegen und die alte Pfarrkirche besuchen können. An diesem Punkt folgt die Route dem Schotterweg entlang des Arno und erreicht die Pieve von ihrer besten Seite aus. Es sind 150 m (auf denen im letzten Abschnitt geschoben werden muss), die wir wegen der Schönheit der Landschaft empfehlen, die aber vermieden werden können, wenn man auf der Staatsstraße weiterfährt.
Von der Pieve di Remole entfernen wir uns wieder vom Verkehr, um eine etwa 1,5 km lange anspruchsvolle Steigung zu bewältigen, die Hügel hinaufzufahren und schließlich inmitten von Olivenhainen und Panoramablicken Pontassieve zu erreichen, einen Verkehrsknotenpunkt von so großer Bedeutung, dass es sich von einem einfachen Dorf in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts in die „terra sive castri Sancti Angeli“, eine der militärischen Hochburgen des florentinischen Staates, verwandelte .
Nachdem wir die Altstadt und die 1555 errichtete Medici-Brücke über die Sieve passiert haben, beginnen wir mit einer anspruchsvollen Steigung von 10 % über etwa 2,5 km. Danach geht es sanfter bergauf, bis wir das Dorf Tosi erreichen, das an den ersten Hängen des Pratomagno liegt und mit seinen 500 m Höhe den höchsten Punkt unserer Tour darstellt.
Die Straße führt weiter durch das Vorgebirge des Pratomagno, das durch eine Vielzahl von Pfarrkirchen gekennzeichnet ist. Die erste, auf die wir treffen, ist San Pietro a Pitiana, kurz nach Donnini, von deren Kirchhof aus man ein herrliches Panorama über das Arnotal genießen kann.
Nach wenigen Kilometern erreichen wir Reggello, wo offiziell die Straße „Setteponti“ beginnt, die wir nach einem gebührenden Besuch der Pfarrkirche San Pietro in Casci einschlagen, in der sich das wunderbare Triptychon von San Giovenale, ein Frühwerk von Masaccio, befindet.
Weiter geht es bis nach Piandiscò, wo die Straße an den schönen Apsiden der romanischen Pfarrkirche Santa Maria vorbeiführt, die bereits in einer Urkunde aus dem Jahr 1008 erwähnt wird.
Auf der Weiterfahrt nach Castelfranco di Sopra lohnt sich ein Halt bei der Badia di San Salvatore in Soffena, einem religiösen Bauwerk, das im 14. Jahrhundert auf einer bereits bestehenden Burg erbaut wurde, ein Zeugnis der Siedlungen der vallombrosianischen Gemeinschaft im oberen Valdarno. Neben der Abtei erhebt sich das Kloster, Gegenstand jüngster archäologischer Untersuchungen, bei denen Gräber aus dem Mittelalter und der Renaissance freigelegt wurden.
Bei einem kurzen Abstecher von der Provinzstraße ist die städtebauliche Gestaltung der Ortschaft Castelfranco interessant, die traditionell Arnolfo di Cambio zugeschrieben wird. Sie weist einen regelmäßigen schachbrettartigen Grundriss auf und war einst von Mauern, Türmen und Toren umgeben, von denen nur noch zwei erhalten sind. Einen Besuch wert ist das Oratorium des Heiligen Philipp Neri (18. Jahrhundert), der hier 1515 geboren wurde.
Von Castelfranco aus können Geübtere einen Umweg von etwa 4 km machen, um die berühmten Balze del Valdarno zu bewundern, die Leonardo da Vinci als „profonde segature de' fiumi“ (tiefe Flussrinnen) erschienen.
Wieder auf der Setteponti fahren wir bis nach Loro Ciuffenna weiter, einer mittelalterlichen Ortschaft etruskischer Herkunft. Der historische Ortskern, der durch die am Rande der Schlucht des Sturzbachs Ciuffenna errichteten Häuser gekennzeichnet ist, bietet verschiedene Sehenswürdigkeiten, darunter die Kirche Santa Maria Assunta mit einem Triptychon von Lorenzo di Bicci (15. Jahrhundert) und das Museum Venturino Venturi, eine Hommage an den hier 1918 geborenen Künstler.
Etwas außerhalb des Dorfes, erreicht man, wenn man die Provinzstraße kurz verlässt, die romanische Pieve di San Pietro a Gropina (12. Jahrhundert), eines der ältesten religiösen Gebäude der Diözese Arezzo. Besonders eindrucksvoll ist das Innere, das in drei Schiffe mit Säulen und Kapitellen unterteilt ist, die von der großen Kunst des Steinmetzhandwerks zeugen, das in der Lage ist, Kunstwerke zu schaffen, die die Zeit überdauern. Ein mit Basreliefs verzierter Ambo mit menschlichen und tierischen Darstellungen (ein Löwe, ein Adler und ein Diakon), der von zwei Schlangensäulen und zwei Pfeilern getragen wird, ist das bildhauerische Meisterwerk der Kirche. Auch die Außenverzierungen der Apsiden sind prachtvoll.
Vom Kirchplatz aus gibt es die Möglichkeit, über einen etwa sechshundert Meter langen, steilen Feldweg auf die Provinzstraße zurückzukehren. Diejenigen, die nicht das richtige Fahrrad haben oder sich nicht sicher fühlen, können unserer Route folgen und etwa einen Kilometer zurückfahren, dann links abbiegen und so wieder auf die Setteponti gelangen.
Einmal in San Giustino Valdarno angekommen, können Sie einen weiteren interessanten Abstecher (1,5 km) machen, um Borro zu besuchen, einen winzigen Weiler mittelalterlichen Ursprungs, der heute renoviert und in ein Hoteldorf umgewandelt wurde, das sich am Fuße des großen Herrenhauses befindet, das einst die Burg des Mailänder Adligen Borro Borri war.
Etwas weiter befindet sich Castiglion Fibocchi, ein Dorf, das als Burg erbaut wurde, um die Straße von Pratomagno nach Casentino zu bewachen. Bevor man Arezzo erreicht, überquert die Straße den Arno mit der grandiosen Ponte a Buriano, einem Bauwerk, das seine mächtige mittelalterliche Struktur mit sieben großen Bögen bewahrt hat und von Leonardo da Vinci im Hintergrund der „Mona Lisa“ und der „Madonna dei Fusi“ verewigt wurde.
Arezzo ist nur noch wenige Kilometer entfernt und der Verkehr wird immer dichter und unausweichlicher (vorsichtig fahren!). Eine letzte Anstrengung und wir sind endlich auf der Piazza Grande für einen wohlverdienten Aperitif.