Inmitten der alten Mauern der Kunststadt vermischen sich Geschichte und Legende
Lucca, die mittelalterliche Stadt schlechthin, ist von einer eindrucksvollen Stadtmauer umgeben und gehört unter den großen Zentren der Toskana zu denen, die ihre antike Struktur am besten intakt erhalten haben. Doch neben den Kirchen, prächtigen Palästen und Türmen gibt es auch zahlreiche Geschichten, Mysterien und Kuriositäten, die über die Jahrhunderte hinweg überliefert wurden.
Geister, unerklärliche Symbole und seltsame Erscheinungen: Entdecken wir gemeinsam dieses ungewöhnliche Lucca und machen wir uns in der Altstadt auf die Suche nach seinen Geheimnissen.
Bei einem Spaziergang durch Lucca wird man unvermeidlich von der majestätischen Kathedrale San Martino beeindruckt sein, die 1070 geweiht wurde und sich auf dem gleichnamigen Platz befindet.
Was uns auf den ersten Blick fasziniert, ist die ungewöhnliche Asymmetrie der Fassade, die im Gegensatz zur architektonischen Harmonie steht, die in den Kirchen vergangener Zeiten so sehr angestrebt wurde. Was jedoch sogleich ins Auge fällt, wenn man sich der Kathedrale nähert, ist das in Stein gehauene Labyrinth, das von einer lateinischen Inschrift begleitet wird, die sich auf den Mythos von Theseus und dem Minotaurus bezieht.
Doch warum sollte man ein Symbol, das an das Heidentum erinnert, auf dem Säulengang eines christlichen Gebäudes anbringen? Dies ist kein Einzelfall: Das Labyrinth ist auch in anderen europäischen Kirchen abgebildet, zum Beispiel auf dem Boden der Kathedrale von Chartres in Frankreich. Es wird angenommen, dass das Labyrinth eine Metapher für den Weg des Christentums ist, nach dem der einzige Weg des Menschen zur Erlösung darin besteht, dem Glauben zu folgen, so wie Theseus dem Ariadnefaden folgte, um aus der Dunkelheit des Labyrinths herauszufinden. Doch auch nach vielen Jahrhunderten bleibt seine wahre Bedeutung rätselhaft.
Bei einem Spaziergang durch Lucca wird man unvermeidlich von der majestätischen Kathedrale San Martino beeindruckt sein, die 1070 geweiht wurde und sich auf dem gleichnamigen Platz befindet.
Was uns auf den ersten Blick fasziniert, ist die ungewöhnliche Asymmetrie der Fassade, die im Gegensatz zur architektonischen Harmonie steht, die in den Kirchen vergangener Zeiten so sehr angestrebt wurde. Was jedoch sogleich ins Auge fällt, wenn man sich der Kathedrale nähert, ist das in Stein gehauene Labyrinth, das von einer lateinischen Inschrift begleitet wird, die sich auf den Mythos von Theseus und dem Minotaurus bezieht.
Doch warum sollte man ein Symbol, das an das Heidentum erinnert, auf dem Säulengang eines christlichen Gebäudes anbringen? Dies ist kein Einzelfall: Das Labyrinth ist auch in anderen europäischen Kirchen abgebildet, zum Beispiel auf dem Boden der Kathedrale von Chartres in Frankreich. Es wird angenommen, dass das Labyrinth eine Metapher für den Weg des Christentums ist, nach dem der einzige Weg des Menschen zur Erlösung darin besteht, dem Glauben zu folgen, so wie Theseus dem Ariadnefaden folgte, um aus der Dunkelheit des Labyrinths herauszufinden. Doch auch nach vielen Jahrhunderten bleibt seine wahre Bedeutung rätselhaft.
In der Eile, die Hauptattraktionen Luccas zu erreichen, übersieht man leicht die Piazza Bernardini und ihren Palast, ein Renaissancegebäude, das einer bedeutenden Kaufmannsfamilie gehörte. Doch genau hier verbirgt sich der Protagonist der nächsten Geschichte, rechts neben der Tür: Es ist der Stein des Teufels, ein Fensterpfosten mit einer unnatürlichen Krümmung.
Es heißt, der Teufel habe die Bernardini dazu gebracht, ein von den Bürgern sehr verehrtes Wunderbild der Muttergottes zu zerstören, um Platz für das Gebäude zu schaffen. Sobald das Fenster genau an der Stelle angebracht wurde, an der sich zuvor die Madonna befand, verformte sich der Stein, und alle Versuche, ihn zu richten, waren vergeblich. Selbst als er ersetzt wurde, verbog er sich sogleich erneut. Schließlich entschied man sich, ihn so zu belassen, wie er war, und wenn wir uns der Fassade des Gebäudes nähern, können wir ihn immer noch herausragen sehen.
Doch dies ist nicht das einzige Mysterium, das uns die Einwohner von Lucca überliefert haben und das uns mahnt, nicht mit dem Teufel zu verhandeln: Wenn wir weitergehen und in die Via Fillungo einbiegen, hat uns der Uhrenturm eine weitere Geschichte zu erzählen.
In der Eile, die Hauptattraktionen Luccas zu erreichen, übersieht man leicht die Piazza Bernardini und ihren Palast, ein Renaissancegebäude, das einer bedeutenden Kaufmannsfamilie gehörte. Doch genau hier verbirgt sich der Protagonist der nächsten Geschichte, rechts neben der Tür: Es ist der Stein des Teufels, ein Fensterpfosten mit einer unnatürlichen Krümmung.
Es heißt, der Teufel habe die Bernardini dazu gebracht, ein von den Bürgern sehr verehrtes Wunderbild der Muttergottes zu zerstören, um Platz für das Gebäude zu schaffen. Sobald das Fenster genau an der Stelle angebracht wurde, an der sich zuvor die Madonna befand, verformte sich der Stein, und alle Versuche, ihn zu richten, waren vergeblich. Selbst als er ersetzt wurde, verbog er sich sogleich erneut. Schließlich entschied man sich, ihn so zu belassen, wie er war, und wenn wir uns der Fassade des Gebäudes nähern, können wir ihn immer noch herausragen sehen.
Doch dies ist nicht das einzige Mysterium, das uns die Einwohner von Lucca überliefert haben und das uns mahnt, nicht mit dem Teufel zu verhandeln: Wenn wir weitergehen und in die Via Fillungo einbiegen, hat uns der Uhrenturm eine weitere Geschichte zu erzählen.
Die Geschichte von Lucida Mansi, einer Adeligen aus Lucca, die im 17. Jahrhundert lebte, ist mit der Legende verwoben, und es ist schwer zu verstehen, wo die eine endet und die andere beginnt. Es wird viel über Lucida erzählt, die offenbar sehr attraktiv war und zahlreiche amouröse Abenteuer erlebte. Eines Tages jedoch sah sie im Spiegel eine Falte in ihrem Gesicht: Der Lauf der Zeit ließ ihre Schönheit verwelken. Aus Eitelkeit schloss sie einen Pakt mit dem Teufel, der ihr 30 Jahre Jugend zubilligte. Nach Ablauf dieser Zeit würde er zu ihr zurückkehren und die vereinbarte Bezahlung verlangen: ihre Seele.
Genau 30 Jahre später versuchte Lucida, den Teufel zu hintergehen und bestieg den Uhrenturm vor Mitternacht, um die Glocke anzuhalten, die die Stunde ihres Todes schlagen sollte. Doch sie kam nicht rechtzeitig und Luzifer trug sie mit sich fort, lud sie in seinen Wagen und stürzte sich in das Wasser des Teichs des Botanischen Gartens, um in die Hölle zurückzukehren.
Noch heute heißt es, dass ihr Geist am Ufer des Teichs umherwandert und man in Vollmondnächten ihre Schreie hören kann.
Die Geschichte von Lucida Mansi, einer Adeligen aus Lucca, die im 17. Jahrhundert lebte, ist mit der Legende verwoben, und es ist schwer zu verstehen, wo die eine endet und die andere beginnt. Es wird viel über Lucida erzählt, die offenbar sehr attraktiv war und zahlreiche amouröse Abenteuer erlebte. Eines Tages jedoch sah sie im Spiegel eine Falte in ihrem Gesicht: Der Lauf der Zeit ließ ihre Schönheit verwelken. Aus Eitelkeit schloss sie einen Pakt mit dem Teufel, der ihr 30 Jahre Jugend zubilligte. Nach Ablauf dieser Zeit würde er zu ihr zurückkehren und die vereinbarte Bezahlung verlangen: ihre Seele.
Genau 30 Jahre später versuchte Lucida, den Teufel zu hintergehen und bestieg den Uhrenturm vor Mitternacht, um die Glocke anzuhalten, die die Stunde ihres Todes schlagen sollte. Doch sie kam nicht rechtzeitig und Luzifer trug sie mit sich fort, lud sie in seinen Wagen und stürzte sich in das Wasser des Teichs des Botanischen Gartens, um in die Hölle zurückzukehren.
Noch heute heißt es, dass ihr Geist am Ufer des Teichs umherwandert und man in Vollmondnächten ihre Schreie hören kann.
Die Piazza San Michele befindet sich am einstigen Standort des antiken römischen Forums, weshalb die hier errichtete Kirche auch San Michele in Foro genannt wird. An ihrer Spitze thront, als würde sie die Stadt von oben bewachen, die dem Erzengel geweihte Marmorstatue: ein fein gearbeitetes Werk mit Metallflügeln, das den siegreichen Heiligen darstellt, wie er den Drachen mit einer Lanze durchbohrt.
Es heißt, dass die Skulptur einen sehr wertvollen Smaragd trägt, der seit der Antike in einen Ring eingefasst ist, und dass nur ein sehr aufmerksames Auge an besonders hellen Tagen in der Lage ist, das Funkeln des Juwels zu erkennen. Viele haben versucht, den smaragdgrünen Widerschein zu erkennen: Einige waren erfolgreich, andere hatten nicht so viel Glück. Dies hat jedoch die geheimnisvolle Aura, die diese Geschichte umgibt, noch verstärkt und zieht weiter zahlreiche Besucher an, die hoffen, einen Blick darauf erhaschen zu können.
Die Piazza San Michele befindet sich am einstigen Standort des antiken römischen Forums, weshalb die hier errichtete Kirche auch San Michele in Foro genannt wird. An ihrer Spitze thront, als würde sie die Stadt von oben bewachen, die dem Erzengel geweihte Marmorstatue: ein fein gearbeitetes Werk mit Metallflügeln, das den siegreichen Heiligen darstellt, wie er den Drachen mit einer Lanze durchbohrt.
Es heißt, dass die Skulptur einen sehr wertvollen Smaragd trägt, der seit der Antike in einen Ring eingefasst ist, und dass nur ein sehr aufmerksames Auge an besonders hellen Tagen in der Lage ist, das Funkeln des Juwels zu erkennen. Viele haben versucht, den smaragdgrünen Widerschein zu erkennen: Einige waren erfolgreich, andere hatten nicht so viel Glück. Dies hat jedoch die geheimnisvolle Aura, die diese Geschichte umgibt, noch verstärkt und zieht weiter zahlreiche Besucher an, die hoffen, einen Blick darauf erhaschen zu können.
An der linken Seite der Basilika San Frediano (mit Blick auf die Fassade) befindet sich eine Nebentür, die „Porta dell'Angelo“ genannt wird. Der Überlieferung nach war sie Zeugin eines wundersamen Ereignisses, an dem die heilige Zita beteiligt war, die im 13. Jahrhundert lebte und damals als Dienstmädchen der wohlhabenden Familie Fatinelli in Lucca beschäftigt war.
Den Erzählungen zufolge traf Zita eines Tages auf einen armen, leidenden und frierenden Mann. Von Mitleid ergriffen, kehrte sie in den Palast zurück, in dem sie diente, nahm einen Mantel und brachte ihn dem Mann. Der Hausherr bemerkte es nie: Am nächsten Tag jedoch fand die Frau auf der Schwelle des Seiteneingangs der Basilika einen Engel, der ihr einen neuen Mantel brachte.
Schon zu ihren Lebzeiten wurde die Heilige Zita sehr verehrt und ihr Ruhm führte dazu, dass sie sogar von Dante Alighieri in der Göttlichen Komödie erwähnt wurde. Ihre sterblichen Überreste sind noch heute in der Basilika San Frediano in einem durchsichtigen Schrein in der ihr gewidmeten Kapelle zu sehen.
An der linken Seite der Basilika San Frediano (mit Blick auf die Fassade) befindet sich eine Nebentür, die „Porta dell'Angelo“ genannt wird. Der Überlieferung nach war sie Zeugin eines wundersamen Ereignisses, an dem die heilige Zita beteiligt war, die im 13. Jahrhundert lebte und damals als Dienstmädchen der wohlhabenden Familie Fatinelli in Lucca beschäftigt war.
Den Erzählungen zufolge traf Zita eines Tages auf einen armen, leidenden und frierenden Mann. Von Mitleid ergriffen, kehrte sie in den Palast zurück, in dem sie diente, nahm einen Mantel und brachte ihn dem Mann. Der Hausherr bemerkte es nie: Am nächsten Tag jedoch fand die Frau auf der Schwelle des Seiteneingangs der Basilika einen Engel, der ihr einen neuen Mantel brachte.
Schon zu ihren Lebzeiten wurde die Heilige Zita sehr verehrt und ihr Ruhm führte dazu, dass sie sogar von Dante Alighieri in der Göttlichen Komödie erwähnt wurde. Ihre sterblichen Überreste sind noch heute in der Basilika San Frediano in einem durchsichtigen Schrein in der ihr gewidmeten Kapelle zu sehen.