Die Pastinocello-Möhre
Eine ursprünglich wilde Sorte, die es in der Toskana wohl schon zur Römerzeit gab
Bei der Carota Pastinocello handelt es sich um eine wilde Möhre (Daucus carotae maior), die im Februar und März auf Wiesen in Flussnähe wächst, insbesondere in den Provinzen Lucca und Massa Carrara. Sie kann allerdings auch angebaut werden.
Bei der Wildpflanze werden Stängel und Blätter gegessen, bei der Kulturpflanze die Wurzel. Die Blätter sind leuchtend grün, der Stängel gestreift und verästelt, 30 cm bis 2 m hoch, mit weißen Blüten.
Die Wurzel wird roh oder gekocht ausschließlich für die Zubereitung von menschlicher Nahrung verwendet, während die Blätter Zutat für Omelettes und Kräutertees sind, aber auch als Tierfutter Verwendung finden.
Die Pastinocello-Möhre hat ein süßliches Aroma, das, ebenso wie die gelblich-braune Farbe, an Haselnüsse erinnert. Sie verdankt ihre traditionelle Bedeutung und ihre Merkmale der Kulturpflanze, die sich besonders gut an die Boden- und Klimaverhältnisse des Gebiets und die Anbautechniken anpasst, die sich im Laufe der Zeit nicht verändert haben. Jedoch ist die Kulturpflanze Pastinocello gefährdet: Zwar gibt es die Wildpflanze noch, aber die Möhre kann nicht verwendet werden. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde die Sorte praktisch nicht mehr angebaut, bis 1997 ein Liebhaber typischer Produkte einige Samen gefunden und sie erneut angepflanzt hat.