Der heiligste Ort in Bagno a Ripoli ist sicher die Pieve di San Pietro in Ripoli, die als eine der ältesten Kirchen Italiens betrachtet wird. In ihrem Inneren befinden sich ein Taufbecken altrömischen Ursprungs, ein Fresko mit einer Darstellung vom Heiligen Johannes dem Täufer, ein Kruzifix, das Taddeo Gaddi zugeschrieben wird, ein Gemälde vom Jahr 1350 aus Giottos Schule und eine Tafel mit Jesus am Kreuz, die wahrscheinlich Andrea del Sarto zuzuschreiben ist.
Vom „Bigallo“, dem Spedale dei viandanti, bis zum poetischen Ninfeo del Giambologna, besser als Fonte della Fata Morgana bekannt, durch eine wunderschöne, vom Menschen geprägte Landschaft. Das geheimnisvolle Aussehen des Ortes hat in im Laufe der Jahrhunderte zur Entwicklung von Legenden über das Nymphäum des 16. Jahrhunderts geführt: man erzählt vom Erscheinen und vom Verschwinden junger Frauen und über die magischen Eigenschaften des Wassers, die jünger machen sollten.
Es lohnt sich sicher ein Besuch des Oratorio di Santa Caterina delle Ruote, das die Florentiner Familie degli Alberti um 1354, in Ponte Ema, nicht weit vom Friedhof errichten ließ. Hinter der strengen Fassade dieser kleinen Kirche verbirgt sich ein mit majestätischen Fresken geschmückter Innenraum, auf denen das Leben der hl. Katharina von Alexandria erzählt wird, die auf Grund ihres Martyrium durch das Rad den Beinamen „delle Ruote“ hat. Der Freskenzyklus wurde um 1360 vom Maestro di Barberino und Pietro Nelli begonnen, die die Apsis und das vorgelagerte Gewölbe ausschmückten, und auf Wunsch von Benedetto Alberti ab 1387 von Spinello Aretino beendet, einem hervorragenden Vertreter der spätgotischen Malerei.
Die drei Pfarrkirchen um die herum sich die drei wichtigsten Ortsteile entwickelt haben, sind auch die bemerkenswertesten: Die strenge, elegante Basilika San Pietro a Ripoli; die romanische Kirche Santa Maria ad Antella und schließlich San Donnino a Villa Magna, die unverwechselbar ist mit ihrer Fassade und dem schlanken steinernen Kampanile.