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Castelmuzio
Photo © Lombardelli
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Castelmuzio

Ein original erhaltenes mittelalterliches Dorf, eine Festung mit Tuffsteinmauer und ein „geköpfter“ Turm

Castelmuzio ist ein fast original erhaltenes mittelalterliches Dorf etruskisch-römischen Ursprungs und wird bereits in Dokumenten des 9.Jh.s der Abtei Badia Amiatina von San Salvatore mit dem Namen Casale Mustia erwähnt. In einigen Texten aus dem Jahr 1213, die im Staatsarchiv Siena aufbewahrt werden, erscheint es unter der Bezeichnung Castel Mozzo. Die Einwohner nennen den Ort einfach nur Castello.

Wie die gesamte umliegende Region gehörte es einst zum Eigentum der einflussreichen Familie Cacciaconti della Scialenga, deren weiträumiges Herrschaftsgebiet auch das bei Sinalunga gelegene Landgut della Fratta umfasste und fast bis zum Castrum von Montepulciano reichte.

1270 kam Castel Mozzo zur Republik Siena und wurde 1354 Eigentum des Ordens Ospedale di Santa Maria della Scala in Siena, dessen Wappen (eine Leiter) heute noch die Friese einiger Landgüter der Umgebung ziert. Anschließend wurde es einige Zeit von den Salimbeni regiert, um dann von den Piccolomini erworben zu werden, die es bis zur Wiedereroberung durch Siena beherrschten. Nach der Niederlage der Republik Siena wurde Castelmuzio von den Medici dem Großherzogtum Toskana einverleibt.

Die Ortschaft, in der Gemeinde Trequanda, erhebt sich auf dem Kamm eines Tuffsteinhügels, der vom Monte Lecceto überragt wird, und blickt auf das grüne Trove-Tal. Sie weist bis heute die typische Struktur einer mittelalterlichen Festung mit Verteidigungsmauern und Türmen auf. Am Ortseingang kann man vor dem kurzen Anstieg, der zum Zugangstor führt, eingemauert in ein Kriegerdenkmal den Stein sehen, auf dem sich der Hl. Bernhardin von Siena auszuruhen pflegte. Am antiken Tor sind heute noch die originalen Beschläge erhalten, sowie die Pechnasen, durch die große Steine geworfen wurden, um sich gegen Angreifer zu verteidigen. Die bedeutendsten Gebäude stehen an der Piazza: das Turmhaus des vor kurzem restaurierten Palazzo Fratini, in dem einst das Gericht seinen Sitz hatte; das Hospital San Giovanni Battista, das Wanderern und Waisenkindern Unterkunft und Verpflegung gab und besitzlosen jungen Frauen eine Mitgift bot; sowie der Sitz der Bruderschaft Confraternita della SS. Trinità e di San Bernardino, zu der eine Apotheke und eine Herberge mit vier Betten für die Pilger auf der Via Francigena gehörten.

Castelmuzio
Castelmuzio - Credit: Valdichiana Living

Die 1450 gegründete Bruderschaft war dem Heiligen gewidmet, der in dieser Region einige seiner bekanntesten Predigten hielt und ist heute Sitz eines Museums für sakrale Kunst mit bedeutenden Kunstwerken: eine Madonna mit Heiligen, die Pietro Francesco degli Orioli zugeschrieben wird, eine Madonna mit Kind aus der Schule des Duccio di Boninsegna, Gemälde aus der Schule des Beccafumi, von Domenico Manetti und Sano di Pietro, sowie ein einzigartiger etruskischer Aschenkrug aus Terrakotta, der aus Abbadia Sicille stammt, und eine interessante Sammlung von Kirchengeräten. Ebenfalls sehenswert ist ein vermutlich von Sano di Pietro geschaffenes Tafelbild mit dem Monogramm von Christus, das von einer goldenen Sonne auf blauem Grund umgeben ist: ein Geschenk des Hl. Bernhardin an den Ort, das in einem mit Gold und Emaille geschmückten Tabernakel aus dem 18.Jh. aufbewahrt wird.

Nur wenige Kilometer von Castelmuzio entfernt steht an der Straße in Richtung Montisi die Landkirche Santo Stefano in Cennano frühchristlichen Ursprungs, die auf einem antiken römischen Tempel errichtet ist.

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Symphonie der etruskischen Toskana
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