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Castello dell'Aquila in Gragnola
Photo © Matilde Ferrari
Photo © Matilde Ferrari

Gragnola

Eine kleine mittelalterliche Siedlung, die von einer majestätischen Burg beherrscht wird

Ein obligatorischer Zwischenstopp auf dem Weg ins Valle del Lucido und in die Apuanischen Alpen ist die Ortschaft Gragnola in der Gemeinde Fivizzano, die sich im späten Mittelalter als Marktplatz für den florierenden Getreidehandel entwickelt hat und daher auch ihren Namen trägt (grano, ital. für „Getreide“).

Die Ursprünge der Siedlung sind jedoch nach wie vor rätselhaft: Einigen historischen Studien zufolge soll es sich bei Gragnola um das „Forum Clodi“ handeln, einen Ort, der im ältesten „europäischen Straßenatlas“ der Geschichte, der so genannten Tabula Puetingeriana aus dem frühen Mittelalter, verzeichnet ist.

Mit Sicherheit wurde im Jahr 1366 durch die Abspaltung vom Zweig der Markgrafen Malaspina von Fosdinovo ein unabhängiges Lehen geschaffen, das seinen Namen vom nahe gelegenen Castello dell'Aquila erhielt, einem imposanten Festungsbau, der das Dorf beherrscht. Gragnola blieb bis 1982 eine Enklave von Fosdinovo auf dem Gebiet von Fivizzano, als ein Referendum der Bevölkerung den kommunalen Übergang bestätigte.

Von der einstigen Bedeutung dieses Dorf zeugen heute noch die Mauerreste rund um das Dorf, mit Ausnahme der Südseite, wo die Wohnhäuser selbst eine Verteidigungsfunktion innehatten, ebenso wie die Gebäude mit Marmorpfostenfenstern, die wertvollen Sandsteinportale und die verschiedenen Werkstätten.

Ein Besuch des Dorfes mit der Kirche der Heiligen Ippolito und Cassiano und dem Marmorbrunnen auf der Piazza San Nicola ist durch das Tor an der Brücke über den Lucido möglich.

Castello dell'Aquila in Gragnola, Fivizzano
Castello dell'Aquila in Gragnola, Fivizzano - Credit: Castello Dell'Aquila Originale

Das Dorf Gragnola wird von der Burg Castello dell'Aquila beherrscht, einer Festung der Malaspina, die einer sorgfältigen und ausgezeichneten Restaurierung unterzogen wurde, im Rahmen derer man dem Gebäude seinen alten Glanz zurückgegeben und mit dem Skelett eines Ritters aus dem 14. Jahrhundert eine weltweit interessanten Fall der Gerichtsmedizin entdeckt hat.  

Von der Terrasse der Festung aus hat man eine außerordentliche Aussicht auf das Dorf Gragnola und einen eindrucksvollen Blick auf die Apuanischen Alpen mit ihren höchsten Gipfeln, dem Pisanino und dem Pizzo d'Uccello.

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