Montalcino

Das historische Zentrum von Montalcino wird von seiner imposanten Burg beherrscht. Die 1361 errichtete Festung, die teilweise auf einer im 13. Jahrhundert realisierten Anlage basiert, wurde für die Republik Siena zum letzten Bollwerks des Widerstands gegen die Eroberung durch die Medici. 

Das Museo Civico Diocesano d’Arte Sacra, das seinen Sitz im ehemaligen Kloster Sant'Agostino hat, bewahrt eine bedeutende Sammlung von Werken, die Mal- und Holzbildhauerkunst der Schule von Siena umfassen. Bemerkenswert sind auch einige Kirchen, darunter Sant’Agostino aus dem 14. Jahrhundert, die neoklassizistische Kathedrale, die Wallfahrtskirche Madonna del Soccorso sowie Sant’Egidio– die Kirche „de’ senesi“. 

Der Hauptplatz von Montalcino ist die Piazza del Popolo, auf der sich das wichtigste Gebäude befindet: der Palazzo comunale oder Palazzo dei Priori. Den im 13. Jahrhundert errichteten Palazzo schmücken die heraldischen Wappen der zahlreichen Gouverneure (podestà), die die Stadt im Lauf der Jahrhunderte regiert haben. Neben dem schmalen Gebäude ragt ein hoher Turm auf, der wie ein Wachturm erscheint und den eine „Campanone“ genannte Glocke krönt, deren Schläge noch heute dem Leben von Montalcino den Rhythmus vorgeben.

Natürlich sollte man, wenn man nach Montalcino kommt, auch die wunderschöne Umgebung erkunden. In der Nähe von Castelnuovo dell’Abate liegt die herrliche Abtei Sant’Antimo, ein monumentaler Gebäudekomplex aus dem 12. Jahrhundert, der eines der schönsten Beispiele für die französische Romanik in Italien ist.

Das Umland von Montalcino zeichnet sich durch dichte Wälder und die traditionellen Weinberge und Olivenhaine aus, lange Reihen sanfter Hügel, die dazu beigetragen haben, dass sich die Val d’Orcia in die kollektive Vorstellungswelt eingeprägt hat. Dank seiner Schönheit wurde Montalcino mit dem ganzen Tal im Jahr 2004 in das Weltkulturerbe der UNESCO aufgenommen.

Zum Gebiet von Montalcino gehört auch San Giovanni d’Asso, das eine Anhöhe einnimmt. Den Ort dominiert die Burg, die mit ihren roten Ziegeln ein einladendes Aussehen hat. Hier, in einer Gegend der kulinarischen Genüsse, ist das Trüffel-Museum entstanden. Es ist das erste Italiens, das diesem kostbaren Speisepilz gewidmet ist. Der Museumsparcours ist wie eine Reise der fünf Sinne gestaltet, bei der man dieses wundervolle Produkt und das gesamte Territorium inmitten von unwiderstehlichen Aromen kennenlernt.

Am letzten Sonntag im Oktober findet die charakteristische „Sagra del Tordo“ statt, die es ermöglicht, die lokale Kultur mit ihren althergebrachten Traditionen kennenzulernen.

Verpassen sollte man auch nicht die Veranstaltungen, die der Trüffel in der Ortschaft San Giovanni d’Asso gewidmet sind: die Mostra del Tartufo marzuolo im März, die Mostra del Tartufo scorzone im Juni und die sehnlichst erwartete  Mostra Mercato del Tartufo Bianco im November.

Neben dem berühmten Brunello di Montalcino umfassen die köstlichen Produkte dieser Gegend Honig, Olivenöl Extravergine, Wurstwaren und Käse, die man in einer der zahlreichen Restaurants und Weinlokalen kosten kann.