Poppi ist ein perfekter Ausgangspunkt für die Erkundung des Casentino, dem höchstgelegenen Teil des Arnotals, einem Gebiet der Wälder und der Denkmäler des Glaubens, der Farben und der Stille. Seine Kastanien-, Buchen-, Eichen- und Tannenwälder bilden das naturalistische Erbe des Nationalparks der Wälder des Casentino und kennzeichnen gleichzeitig zwei Orte intensiver Spiritualität: Camaldoli, mit der Einsiedelei und dem Kloster, und das Heiligtum von La Verna, wo der heilige Franziskus die Stigmata empfing.
Die Einsiedelei von Camaldoli, die in einem Wald aus jahrhundertealten Tannen liegt und um 1012 vom Heiligen Romuald gegründet wurde, ist einer der wichtigsten Orte der toskanischen Spiritualität. Die dem hl. Salvator gewidmete Kirche wurde zahlreichen nachfolgenden Umgestaltungen unterzogen. Sie bewahrt in der Kapelle Sant’Antonio Abate eine glasierte Terrakotta-Altartafel von Andrea della Robbia. Gegenüber der Kirche befindet sich die Klosterzelle des hl. Romuald, die einzige, die für Besucher zugänglich ist. Einige Kilometer hinter der Einsiedelei erhebt sich ein architektonischer Komplex, der aus einem Kloster, einem Gästehaus, und der Kirche Santi Donato e Ilariano besteht. Im barocken Innenraum befinden sich frühe Arbeiten von Giorgio Vasari.
Von Poppi aus erreicht man nach etwas mehr als 10 Kilometern die Pfarrkirche San Pietro in Romena, ein Schmuckstück romanischer Architektur aus dem Jahr 1152, das ganz aus Stein gebaut wurde.
Nicht weit entfernt stehen die Türme der Burg von Romena. Sie wurde zu Beginn des 11. Jahrhunderts unter der Herrschaft der Grafen Guidi erbaut, ist eine der eindrucksvollsten Burgen des Casentino und eine der bekanntesten der Toskana, da sie reich an historischen Erinnerungen ist, auch wenn heute nur noch imposante Ruinen übrig sind.