Wenn Sie durch den historischen Ortskern von Stazzema spazieren, finden Sie sich bald vor dem Uhrenturm aus dem Jahr 1739 wieder. Gleich außerhalb des Dorfes lohnt sich ein Besuch der schönen Kirche Santa Maria Assunta di Stazzema, deren strahlend weiße Marmorfassade eine unverhohlene Einladung an jeden Vorbeikommenden ist. Das Gebäude hütet ein Geheimnis: Hier kann man noch einem Glockenspiel von drei alten Glocken beiwohnen, die alle im 16. Jahrhundert gegossen wurden. Dank des Alters der Glocken ist dieses Glockenspiel das älteste der gesamten Versilia.
Das Gebiet von Versilia ist seit der Antike für seine reichhaltigen Silberminen bekannt, die im Laufe der Zeit den Ausbau eines gut organisierten Verteidigungssystems förderten, von dem man noch heute Teile wie den Torre dell’Argentiera, den Monte Rocca, den Castellaccio di Gallena und den Torre di Monte Anchiana besichtigen kann, die zu den interessantesten Verteidigungsorten in der Gegend von Stazzema zählen, die eng mit dem alten Minengebiet Argentiera di Sant’Anna verbunden sind. Hier finden sich mit dem Meißel ausgegrabene Stollen aus dem Mittelalter, aus der Zeit der Medici oder aus noch früheren Epochen.
Weitere Burgen und Festungsorten wie Farnocchia und Pomezzana (die zusammen mit einigen während des Zweiten Weltkriegs errichteten Türmen genutzt wurden, um die Gotenstellung zu kontrollieren), prägen eine Landschaft, die vor allem durch die Schönheit ihrer Berge besticht. Kletterer und Wanderer können hier faszinierende Naturspektakel erleben, die der Monte Forato bietet, oder die atemberaubenden Panoramablicke vom Monte Croce genießen.
In Levigliani befindet sich der Antro del Corchia mit seinen 53 Kilometern an Stollen und Schächten, das größte Karstsystem Italiens und eines der größten Europas: ein Labyrinth aus Stalaktiten- und Stalagmitensäulen. Ebenfalls in Levigliani können Sie das Museo della Pietra Piegata (Museum des gefalteten Steins) besuchen, in dem Sie Gegenstände der Sakralkunst aus Marmor, farbigem Marmor aus den Apuanischen Alpen und Mörser bewundern können, die sowohl zum Kochen als auch zur Herstellung von Medikamenten durch Zerkleinern von Heilpflanzen verwendet wurden.
Abschließend muss man noch das Massaker von Sant’Anna di Stazzema erwähnen, eines der grausamsten, das die Nationalsozialisten in Italien verübten und an das heute das Museo della Resistenza erinnert. Aufgrund der aktiven Rolle im Widerstand und der tragischen Ereignisse, die sich hier abspielten, wurde Stazzema 1970 die Medaglia d’oro al Valore Militare (Goldmedaille von militärischem Wert) verliehen.