Strada in Casentino, „Borgo alla Strada“, entstand als Marktplatz in der Talebene des Solano, des größten Nebenflusses des Arno im Casentino, nahe der Brücke nach Castel San Niccolò. Eng mit der Burgsiedlung verbunden und nahe einer Pfarrkirche aus dem frühen 11. Jahrhundert (San Martino a Vado) gelegen, wo eine einfache Furt den Solano quert, wurde Strada im Laufe der Jahrhunderte zum Ort mit der größten Ausdehnung und Entwicklung.
Im Jahr 1776 wurde Strada per Dekret von Großherzog Leopold II. als Hauptort der Gemeinde
Castel San Niccolò anerkannt. Es wurde zuerst zum Bürgermeistersitz und später das Verwaltungszentrum und der Sitz der Gemeinde.
Die Ortschaft Strada hat dem Besucher viele touristische Attraktionen zu bieten. Sehenswert ist die
Pfarrkirche S. Martino in Vado (Beginn des 11. Jhs.) – eine der bedeutendsten romanischen Kirchen im
Casentino, die vermutlich
Markgräfin Mathilde von Canossa erbauen ließ. Die typisch romanische Kirche ist dreischiffig und in sieben Joche mit sechs monolithischen Sandsteinsäulen mit unterschiedlichen Kapitellen unterteilt. Sie gilt als das Werk lombardischer Handwerker (12. Jh.). Die Fresken, die die Innenwände schmücken, stammen aus der an die Burg angrenzende
Pfarrkirche S. Niccolò und stellen eine Kreuzigung und einen Heiligen Nikolaus mit Heiligen (aus der florentinischen Schule des 14. Jahrhunderts) dar. Auf der linken Wand neben dem Eingang befindet sich ein Ölbild auf Leinwand aus dem 17. Jahrhundert, das den Heiligen Simon Stoch zeigt, wie er ein Skapulier von der Gottesmutter empfängt.