Der 24. Juni ist für die Florentiner ein Festtag mit Veranstaltungen aller Art, an dem im Laufe des Tages historische Umzüge mit Fahnenschwingern, Wettkämpfe der Rudervereine auf dem Arno und ein prächtiges Feuerwerk ("Fochi" genannt) stattfinden.
Außerdem wird auf der Piazza Santa Croce das Finale des Calcio Storico, eines historischen Ballspiels, ausgetragen. Um 22:00 Uhr wird als Höhepunkt ein Feuerwerk veranstaltet und einer der besten Plätze, um ihm beizuwohnen, ist zweifellos der Ponte Santa Trinità: Von hier aus kann man mt dem Ponte Vecchio im Vordergrund das eindrucksvolle, farbenprächtige Feuerwerk bewundern.
Johannes des Täufers wurde erst dann Schutzheiliger von Florenz, als sich die ganze Stadt zum Christentum bekannte. Einst war Mars der Schutzgott der Stadt, dessen Statue am Anfang des Ponte Vecchio stand, wo sie bis 1333 verblieb, als sie vom Hochwasser zerstört wurde.
Erst während der langobardischen Herrschaft (vom 6. bis zum 8. Jahrhundert) etablierte sich Johannes der Täufer, der Schutzherr des langobardischen Volkes, als Patron von Florenz. Gerade zu dieser Zeit wird in Florenz das Baptisterium San Giovanni (6.-7. Jahrhundert) errichtet, von dem es heißt, man habe es auf den Trümmern des Tempels errichtet, der dem Gott Mars gewidmet war.
Die Wahl Johannes des Täufers war vor allem auf die Klarheit und Kürze seiner Lehren, aber auch auf seine mutige und kämpferische Persönlichkeit zurückzuführen.
Die ersten Feierlichkeiten am 24. Juni zu Ehren Johannes des Täufers fanden im 13. Jahrhundert statt. Auch dank dieser Feierlichkeiten wurden das Baptisterium San Giovanni und der Domplatz mit der Zeit zum Zentrum des religiösen und politischen Lebens in Florenz. Die Traditionen umfassten auch den alten Brauch, der die Adeligen Florenz dazu verpflichtete, große und reich verzierte Votivkerzen zu stiften, die vor dem Baptisterium angezündet wurden. Ursprünglich endeten die Feierlichkeiten mit einer riesigen Votivkerze, die man auf einem Karren von der Piazza Signoria vor das Baptisterin transportierte. Aus diesem Karren, der auch Carro di San Giovanni genannt wird, ging im Laufe der Jahre die Tradition des Scoppio del Carro hervor, der an Ostern stattfindet und somit nicht mehr dem Schutzheiligen von Florenz gewidmet ist.