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Piazza del Grano in Asciano, einst Sienas Getreidespeicher
Photo © Shutterstock / Luboslav Tiles
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Palio dei Ciuchi

Folklore

Für diesen Wettkampf stellen die sieben Stadtviertel ihre nicht professionellen, alle in Asciano wohnhaften, Jockeys auf.

Am zweiten September-Sonntag belebt sich Asciano mit dem Palio dei Ciuchi, dem Eselwettrennen. Das Rennen entstand fast zum Spaß und nahm im Laufe der Zeit die Eigenschaften eines regelrechten Wettstreits, im Gewand einer historischen Nachstellung, an.

Am Morgen nehmen die 7 Stadteile an der Messe in der Basilika Sant'Agata teil. Daraufhin werden die Jockeys auf der Piazza Garibaldi vorgestellt. Am frühen Vormittag beginnen die Festlichkeiten mit dem historischen Umzug, der von der Kirche Sant'Agostino bis zum Stadio Marconi führt. Und hier fordern sich dann die Stadtteile im Palio, dem ein Fahnenschwingen vorausgeht, heraus. Nicht nur der eigentliche Wettstreit selbst steht im Mittelpunkt, geehrt werden auch die Sieger unter den Figuranten, in Bezug auf die Schönheit ihrer, aus dem 15. Jahrhundert stammenden, Kostüme und die Sieger unter den Fahnenschwingern, in Bezug auf ihre Geschicklichkeit. Es steht jedenfalls fest, dass, im Wettkampf zwischen den Stadtteilen La Corona, Il Corso, La Pergola, Piazza del Grano, Il Prato, La Stazione und La Tranquilla, der Stadtteil am glücklichsten sein wird, der das Wettrennen und somit den Palio (den sogenannten „Cencio“, also das traditionelle Tuch), der jedes Jahr von jungen toskanischen Künstlern, wie zum Beispiel Paola Imposimato und Claudia Nerozzi gemalt wird, gewinnt.

Im Laufe der Zeit haben sich die Regeln geändert, aber eine der Haupteigenschaften des Wettrennens besagt, dass die Jockeys keine Profis sein dürfen und unbedingt aus Asciano stammen oder jedenfalls mindestens seit einem Jahr in Asciano wohnhaft sein müssen. Anfangs mussten zwei Runden bestritten werden; heutzutage gewinnt, wer nach vier Runden auf dem sogenannten „Anello di Paglia“, dem „Strohring“ zuerst durchs Ziel gelangt.